Nationalgestüt Kladruby nad Labem, Tschechien
Die Region um Kladruby und Pardubice ist seit Jahrhunderten bekannt für ihre Pferdezucht. 1579 machte Kaiser Rudolf II. das abgelegene Kladrub, 75 km östlich von Prag (und damit in der Nähe des wichtigsten mitteleuropäischen Hofes seiner Zeit), zum Gestüt. Damit sind die Altkladruber die älteste, planmäßig gezüchtete Kulturpferderasse in Mitteleuropa, die Stammherde des Gestüts zählt heute zum tschechischen Kulturerbe. Mit Hilfe altspanischer und italienischer Pferde bemühte man sich systematisch um die Entwicklung eines schweren Gala-Zugpferdes für die aufwändigen kaiserlichen Karossen.
Unter Kaiser Leopold I. beherbergte das Gestüt rund 300 Mutterstuten und 30 Beschäler, zu seiner Blütezeit in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts tummelten sich in Kladrub mehr als 1000 Pferde! Bis 1918 bestand die Hauptaufgabe des Gestüts darin, dass der Hof jederzeit über zwei tadellose Schimmel- und zwei Rapp-Achterzüge für weltliche und klerikale Anlässe verfügen konnte. Heute bewähren sich die Altkladruber im nationalen und internationalen Sport. Rasante, spektakuläre Zwei- und Vierspänner dieser Rasse überzeugen Fahrer und Zuschauer gleichermaßen auf den Turnierplätzen in aller Welt. Auch an klassischer Reitkunst interessierte “Barockreiter” schwärmen für die eleganten Pferde. In farbenfrohen, historischen Kostüm lassen sie ihre repräsentativen Altkladruber auf den großen Pferdeshows Europas in den schwierigsten Lektionen der Hohen Schule tanzen, so auch bei den Marbach Classics!